Einträge von Corinna Antelmann

Fragmente – die Zeit danach

Es gibt den Zeitpunkt im Leben einer Autorin, da muss sie handeln, will sie handeln und die Sprachlosigkeit überwinden. Der Shutdown diente und dient als Lupe, die einen vergrößerten Blick auf die Strukturen wirft, in denen wir leben. Er rückt Ungleichgewichte in den Fokus in allen Bereichen des Lebens: finanziell, sozial, familiär, gesellschaftlich, künstlerisch. Nehmen […]

Literatur in Zeiten von Corona

Meine Drehbuchseminare begleitet der Satz: Wachstum durch Krise, um den dramaturgischen Verlauf zusammenzufassen: Erst, wenn der Mensch seinen Status Quo gezwungenermaßen verlassen muss, kann ein Lernprozess in Gang gesetzt werden und möglicherweise zu einer Erkenntnis führen (oder auch zum Scheitern). So ist es in beinahe allen Geschichten. Zumindest, seit unser Leben von den Strukturen bestimmt […]

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Lesereise Im Schatten des Mondes

Ina will nichts mehr hören. Weder von Mondmännern noch von Krankheit und am allerwenigsten vom Tod. Sie steht auf und verlässt ihren Vater, die Bücher, die Internetseiten, den ganzen hilflosen Versuch etwas aufzuhalten, was nicht aufzuhalten ist. Wohin soll sie gehen? (Im Schatten des Mondes, Monika Fuchs Verlag, 2018) Eine Woche lang Steiermark und Lesungen […]

Warum auf den Mangel starren?

… der Wunsch, erlöst werden zu wollen, schwindet ja glücklicherweise mit dem Moment, wo du beginnst, dein eigenes Leben zu leben, und zwar aus der Fülle heraus statt aus dem Mangel. Wo der Eigenwert sich nicht länger danach bemisst, von was für einem Wert du für jemanden anderen bist. Bedürftigkeit ist nämlich eine Sache, die […]

Romanarbeit

„Gute Erholung“, sagt mein Freund Oliver, als er erfährt, dass ich in Bad Hall einen Monat lang an meinem neuen Roman arbeiten werde. Was bedeutet: Die Arbeit an einem Roman? – Sitzen, schreiben, schreibend sitzen, sitzend schreiben. Denken? – Auch. Gehen? – Um zu denken. «Man muss über jeden Gedanken froh sein – merk dir […]

Bilderbuch mit Meerblick

Die nordfriesischen Halligen lassen mich nicht los, seit ich mit siebzehn Jahren das erste Mal nach Langeneß übersetzte. Seit Neuestem schleichen sie sich in meine Texte ein, auch fahre ich nun hin und wieder dorthin, um anzuknüpfen, wo es anfing: Mit dem Reisen. Der Weite. Dem Fragen. Dem Lieben. Ja, es wird weitergefragt und weiter […]

Ab März wieder am INK

Ich freue mich, ab März am Institut für Narrative Kunst einen neuen Lehrgang anbieten zu können. Danke an Marlen Schachinger! Tiefenaspekte des Drehbuchschreibens beschäftigt sich mit den Emotionen der Figuren, ihren blinden Flecken und dem Potential, sich (weiter) zu entwickeln. Damit bilden Filme einen verdichteten Lebensprozess ab – mit all den verdeckten Möglichkeiten, die in […]

Literatur frei Haus …

In dem Bestreben, ein neues Format zu entwickeln, sind Kollege Rudolf Habringer und ich auf das Prinzip der Biokiste gestoßen, bei der Produkte aus der Region ins Haus geliefert werden. Das Projekt Literatur frei Haus adaptiert dieses Modell der Versorgung mit Lebensmitteln und bezieht es auf die Versorgung von Haushalten mit literarischen Texten. So entlehnen […]

KA Punkt im kunstBetrieb

Dank der Gastfreundschaft von Wolfgang Dokulil waren wir mit unserem Programm KA Punkt im KunstBetrieb in Wien zu Gast. Ein dichter, hochkonzentrierter Abend. Es passieren immer wieder erstaunliche Dinge, wenn Text und Neue Musik sich verweben und Raum lassen für den einen oder anderen Zwischenton. Nach Meinung der Autorin Lisa „entziehen sich Autorinnen der zwischenmenschlichen […]

Literatur zu Markte tragen

Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral, schrieb Bertolt Brecht in der Dreigroschenoper und traf damit offenbar eine Wahrheit, die dem Satz den Status des geflügelten Wortes einbrachte. Wie gut also, wenn Fressen und Moral am diesem Tag im Herbst (unter strahlender Sonne) so nah beieinander liegen wie auf dem Bauernmarkt in Wels: Am […]