Einträge von Corinna Antelmann

Wortmonster

… Literatur interessiert ohnehin keine Socke, erwidere ich und bin froh, dass Gerhard sich endlich zu Wort gemeldet hat, außer die Bibliothekarinnen und Bibliothekare vielleicht. »Einspruch«, höre ich meine Lektorin im Geiste einwenden, allerdings nicht, um inhaltlich zu widersprechen, wie ich sodann feststelle, sondern um zu verkünden, dass sie dieses Gendern wahnsinnig mache. Wendungen wie […]

Empfehlenswertes Jugendbuch

Dass der Bibliothekservice ekz zu dem Fazit „Empfehlenswertes Jugendbuch“ gelangt, freut mich ungemein. Und auch die Bloggerin Cosmic McCoy schreibt in ihrer Rezension zu Im Schatten des Mondes: „Ich kann das Buch wirklich empfehlen und hoffe, dass ihr genau so viel Freude daran haben werdet, wie ich sie hatte.“ In dem Blog Kinderohren von Daniela Dreuth […]

Wer hat Angst vor weiblicher Sexualität?

… Weniger pervertiert, also in einem Sinne normal, wäre es dagegen, die Kinder als Liebe empfindende und empfangende Wesen aufwachsen zu lassen, auf dass sie liebesfähig werden, ohne Angst vor Frauen und Sexualität verabreicht zu bekommen, ohne Angst vor dem strafenden Gott, dem strafenden Gesetz, dem Entzug von Liebe, die den mit Angst besetzten Menschen […]

Lesung in Berlin

Auf Einladung von Sylvia Eultiz gastierten Irene Kepl und ich im Salon 27 in Berlin, um unser Programm KA Punkt vorzustellen. Für uns beide war dieser Abend wie immer eine Bereicherung und eine große Freude, ihn gemeinsam zu bestreiten. Irenes Improvisationen der Neuen Musik und meine Literatur erkunden mögliche Gemeinsamkeiten im Kreisen, im Suchen, in […]

KA punkt

Die Komponistin und Geigerin Irene Kepl und ich haben uns zusammengefunden, um Violinenspiel und Auszüge aus Corinna Antelmanns Roman Drei Tage drei Nächte zu einem textuellen Gewebe aus Musik und Sprache, Improvisation und Gedrucktem zu verbinden. KA PUNKT Öffne deinen Schädel doch nur einen Spalt, damit ich deinen Geist ertasten kann. Ich kann mir diese […]

Liebe und Entzücken

„Selbst der Plastiksack eines Einkaufszentrums kann Anlass für ihr Entzücken sein“, schreibt Peter Turrini in einem Liebesgedicht über das Verhalten von Verliebten. Diese Wahrheit wiederum entzückt mich. Und dass ich im Café des Schloss Wartholz lesen konnte, in dem Peter Turrini 2007 den Literatursalon eröffnete, entzückte mich ebenso – wenngleich auf andere Weise. Vergleichbar jedoch […]

Die Hexe im Klo

Bevor AutorInnenbegegnungen an Schulen dank überarbeiteter Kulturpolitik ins Klo hinuntergespült wurden, haben Erich Gusenbauer und Michaela Lauth von der Michael-Reitter-Schule in Linz 20 Jahre lang an ihrer Schule Lesungen und Workshops organisiert, u.a. mit Renate Welsh, Franz Sales Sklenitzka, Alfred Komarek, Georg Bydlinski, Stefan Karch, Patrick Addai. Auch ich besuchte die Integrationsklasse, mit einem damals […]

Lesen trainieren?

… In Hinblick auf das anzunehmende Leseverhalten der Kinder verstehe ich im Übrigen nicht, warum die Verlage den Kindern nur mehr kurze Sätze zumuten wollen, wie erst neulich ein mir unbekannter Verleger am Telefon zu mir sagte: »Kurze Sätze und wörtliche Rede, also bitte, schreiben Sie bloß keine indirekte Rede«; er habe bemerkt, wie sehr […]

Künstlerwohnung in Soltau

Um es mit Konrad Bayers Worten zu sagen: „allgemein ist neben dem fahrrad weniger vielleicht. wird das fahrrad solchermassen beiläufig zweifellos?“ (Konrad Bayer: Sämtliche Werke. Überarbeitete Neuauflage 1996, 1985/2018. Klett-Cotta: S. 448). Nachdem mir das Fahrrad gestohlen worden ist, das mir der Freundeskreis der Künstlerwohnung Soltau e.V. netterweise zur Verfügung gestellt hat, war es hilfreich, […]

Literaturflüchtlinge

Sollen wir AutorInnen fortgehen, um woanders bessere Bedingungen vorzufinden? Nur: Was wäre, wenn es nirgendwo ein Literaturland gäbe in dem Sinne, was wir darunter verstehen würden? Wie sähe das Land aus, das sich für Literatur interessiert, Literatur lebt, Bezüge zur Literatur herzustellen imstande ist? Ein Land, in dem Literatur praktiziert wird, indem sie nicht allein […]